23. und 24. März 2017 im Hotel Hafen Hamburg
Umfragen des Umweltbundesamtes belegen, dass sich fast jeder zweite Deutsche von zwei oder mehr Lärmquellen belästigt fühlt. Fast ein Viertel der Befragten sieht sich immerhin noch von einer Kombination aus Straßen-, Schienen- und Fluglärm belastet. Vor diesem Hintergrund ist es – gerade in Veranstaltungen zur aktiven Beteiligung der Öffentlichkeit an Planungsprozessen – den Menschen nicht mehr nachvollziehbar zu vermitteln, dass beim gemeinsamen Einwirken von Schallquellen unterschiedlicher Art lediglich die Pegel der einzelnen Quellen, nicht aber ihre Gesamtbelastung beurteilt wird.
Im Rahmen unserer Tagung „Bewertung von Gesamtlärm – eine (deutsche) Dauerbaustelle“ am 23. und 24. März 2017 haben wir uns dieser Thematik aus unterschiedlichen Richtungen genähert. Es begann mit einem kritischen Blick auf die Umgebungslärmrichtlinie, mit Beispielen zu deren Anwendungen in der Praxis und mit Ausführungen zu Gesamtlärmwirkungen. Der zweite Tag startete mit Vorträgen zur rechtlichen Entwicklungen in den Nachbarländern, die von internationalen Referenten beleuchtet wurden. Bevor wir mit einem möglichen Gesamt-Lärmschutzgesetz endeten, warfen wir einen kurzen Blick zurück in die späten 1970er Jahren, in denen ein Verkehrslärmschutzgesetz unmittelbar vor der Verabschiedung stand. Die Tagung wendete sich insbesondere an Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen
- Stadt- und Verkehrsplanung
- Immissions- und Umweltschutz
- Hochbau und Bauordnung
- Gesundheits- und Verbraucherschutz
- Tief- und Straßenbau
- Verwaltungsrecht
in Bundes- und Landesbehörden, Bezirksregierungen, Landkreisen, Landratsämtern, Kommunen, Politik und Hochschulen sowie aus Ingenieur-, Architektur- und Stadtplanungsbüros.
Vorträge
Programm als PDF
Alle Vorträge als ZIP-Datei (ca. 35 MB)
Aktualisierte Teilnehmerliste
Donnerstag, 23. März
10 Jahre Umgebungslärmrichtlinie –
eine europäische Erfolgsgeschichte?
Dr. Bernhard Berger
Europäische Kommission
Link: Informationen zur Evaluierung der Umgebungslärmrichtlinie
Veranstaltung: Noise in Europe, 24. April 2017 in Brüssel
Hat die Umgebungslärmrichtlinie die
Lärmbekämpfung in Deutschland bewegt?
Matthias Hintzsche
Umweltbundesamt
Von der “Karte zur Gesamtbewertung” zur
Gesamtlärmbewertung
Gesamtlärm für ganz Hessen ermittelt –
was bringt‘s?
Prof. Dr.-Ing. Martin Jäschke
HafenCity-Universität Hamburg
Link: Informationen zur Gesamtlärmkartierung Hessen
Gesamtlärm und Aktionsplanung
Elke Bernauer
Dezernat Umwelt- und Klimaschutz der Stadt Bielefeld
Link: Informationen zur Öffentlichkeitsbeteiligung und Lärmaktionsplanung
Gesamtlärmbewertung –
Gute Praxis – Theorie – Utopie?
Christoph Lechner
Amt der Tiroler Landesregierung
Die Gesamtlärmwirkung
Gesamtlärmbeurteilung:
VDI 3722 vs. Energetischer Ansatz
Mirco Bachmeier
LÄRMKONTOR GmbH
Gesamtlärmwirkung und aktuelle
Erkenntnisse dazu
Jördis Wothge
Umweltbundesamt
Freitag, 24. März
Das (Gesamt-)Lärmschutzrecht der Nachbarn
Ungarn: Dornröschen wartet noch auf
den Prinzen …
Mihaly Berndt
Herman Ottó Institut
Schweiz: 30 Jahre Lärmschutz-Verordnung
Urs Walker
Bundesamt für Umwelt
Veranstaltung: ICBEN 2017 – Congress on Noise as a Public Health Problem, 18.-22. Juni 2017 in Zürich
Niederlande: Das (neue) Lärmschutzgesetz
Miriam Weber / Paul de Vos
SATIS
Link: Studie zum Einfluss einer ruhigen Gebäudeseite auf die Gesundheit und das Wohlbefinden (pdf, niederländisch mit englischer Zusammenfassung)
Ein (Gesamt-)Lärmschutzgesetz (?)
Angefangen hat alles mit dem VLärmSchG …
Christian Popp
LÄRMKONTOR GmbH
Brauchen wir ein (Gesamt-)Lärmschutzgesetz?
Prof. Dr. Dominik Kupfer
WURSTER WEISS KUPFER Rechtsanwälte Partnerschaft mbB
Wir brauchen ein (Gesamt-)Lärmschutzgesetz!
Thomas Marwein MdL
Lärmschutzbeauftragter der baden-württembergischen Landesregierung